Vorschau
Si-Ying Fung – Hearts of Glass
Ausstellung vom 10.10.2026 - 13.12.2026
Die Ausstellung der Künstlerin Si-Ying Fung verbindet diese natürlichen und kulturellen Fragmente mit der Frage nach dem Verhältnis zwischen Wissen, Glauben und Wunder in unserer heutigen Zeit.
In ihrer Arbeit untersucht Si-Ying Fung die komplexen Beziehungen zwischen Ort, Identität und Zugehörigkeit. Sie hinterfragt Kategorien und Bezeichnungen und erkundet deren Grenzen – immer auf der Suche nach einer eigenen Sprache, die Geschichten zwischen Dingen und ihrer körperlichen Erfahrbarkeit sichtbar macht. Ihre Objekte und installativen Arbeiten schaffen Verbindungen im Raum, in denen Beziehungen zwischen Menschen, Natur und Umwelt aufscheinen.
Für die Ausstellung Hearts of Glass richtet Fung den Blick auf den Europäischen Aal. Wenn er als Glasaal an der europäischen Atlantikküste ankommt, dann ist er noch fast durchsichtig. Dieses Bild der Fragilität steht für die Wissenslücken über den Aal, die komplexen wirtschaftlichen und ökologischen Interessen, die sich um ihn ranken, und die Konstruktion von Tradition und Identität, die mit seiner Fischerei verbunden ist. So wird mit etwas Unsichtbarem gehandelt: mit „Herzen aus Glas“. Die Ausstellung verbindet diese natürlichen und kulturellen Fragmente mit der Frage nach dem Verhältnis zwischen Wissen, Glauben und Wunder in unserer heutigen Zeit: Algorithmen verändern unsere Wahrnehmung von Natur, Erinnerung und Identität, beschleunigen Erfahrung und Konsum und werfen neue Fragen nach dem Verhältnis von Mensch, Tier und Technologie auf. Fungs Arbeiten loten die Grenzen des Mensch-Seins aus und zeigen, wie Geschichten von Zerbrechlichkeit, Erwartung und Enttäuschung sichtbar bleiben – jenseits von Notwendigkeit und Effizienz.
Si-Ying Fung (*1985 in Hamburg) lebt und arbeitet in Hamburg. Im Doppelstudium studierte sie Illustration an der HAW Hamburg (Diplom), Sinologie/Kunstgeschichte an der Universität Hamburg (Magister) und im Rahmen eines DAAD-Stipendiums an der China Academy of Art in Hangzhou. Sie erhielt mehrere Förderungen, wie zum Beispiel Stipendien der Claussen-Simon-Stiftung oder zuletzt der Liebelt-Stiftung. Ausstellungen konnte sie überregional und auch international in Solo- und Gruppenausstellungen in Hamburg, Kiel, Lauenburg, aber auch in Hangzou (China) realisieren.
Abb.: Si-Ying Fung